„METAMORPHOSE“

Oberwaldschule Aue in Karlsruhe
und Silke Karl, Theater vis-à-vis
Kooperationsprojekt „METAMORPHOSE“
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METAMORPHOSE
„Tableaux vivants“ mit Kindern unserer Zeit

Die außergewöhnliche Kursstruktur, 17 Schüler aus den Klassenstufen 6 und 7, überwiegend mit Migrationshintergrund und aus neun verschiedenen Ländern stammend, sind Spiegel unserer kulturell bunten Gesellschaft und Verflechtung der Kulturen weltweit. Die Sammlungsausstellung „GlobalCulture“, eine von Museumspädagogin Moyrer des Badischen Landesmuseums u. a. als geeignet empfohlene Ausstellung, erwies sich als überaus passend zur Klientel der Teilnehmer.

GlobalCulture – theatrale Auseinandersetzung bis zur Performance

Anfangs als abstrakt empfunden („Was sollen wir im Museum? Was hat das mit uns zu tun?“) gelang es nach einigen hinführenden Übungen und einer eindrucksvollen Museumsführung (Vorbereitungsphase), dass fast jeder Schüler ein Lieblingskunstwerk oder ein Thema nennen konnte, das spontan ein Gefühl (Ablehnung, Freude, Wehmut, Neugier?) oder eine Idee („Ich würde mein Kuscheltier einpacken.“ zu Kunstwerk „Ein Raum für die Sehnsucht“) bei ihm auslöste. Das Abenteuer „Metamorphose“ von Kunstwerken konnte beginnen.

Nachdem die Jugendlichen verschiedene Formen des Straßentheaters kennengelernt und ausprobiert hatten (Projekttage), bildeteten sie Untergruppen und entwickelten szenische Bilder zu den Themen „Begrüßungsmasken“, „Krieg und Frieden“ und „Kunst-Bräute“. Mit den Ideen der Kinder verwandelten sich Kunstwerke und ihre Themen in lebende Bilder mit eigener Aussage, die teils lustige, teils berührende Momente boten. Trotz anhaltenden Regens in den ersten drei Tagen probten wir an unterschiedlichen Orten: Im Schulhaus, in der Turnhalle, auf dem Schulgelände, um zu guter Letzt für den weitläufigen und prächtigen Schlossplatz in Karlsruhe fit zu sein.

Wir übten das Stelzenlaufen, den Umgang mit Poi Flow Motions und Bällen. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich die weißen Neutralmasken, mit denen die Kinder ausdrucksvolle Standbilder sowie Bewegungen in Slowmotion übten. Wir
entwickelten eine Performance, in der jeder Spieler eine oder mehrere Rollen einnehmen konnte, die er selbst wählen und ausfüllen konnte.

Am Donnerstag, den 17.05. um 11.30 Uhr starteten wir nach anfänglichem Regenschauer auf dem Karlsruher Schlossplatz am Eingang des Badischen Landesmuseums zum Highlight der Woche. Mit großer Freude verteilten einige Schüler Flyer zur Performance an Spaziergänger und Museumsbesucher. Die Mitarbeiter des Landesmuseums waren informiert und nahmen unser buntes Treiben freundlich auf. Mit der Vorfreude klarte der Himmel auf.

Den Auftakt der beiden Vorstellungen bildeten jeweils Fanfarenklänge aus einem riesigen Megafon des Museums auf dem Hauptbalkon über dem Eingang. Ein Schüler begrüßte dort zur „GLOBALKULTUR, heute hier auf dem Schlossplatz!“. Das war der Startschuss für einige kostümierte Spieler, die mittels Walking Act und Schlachtruf quer über den Platz zu ihren Spielstationen gelangten. Tim, unser „Touristenführer“, führte den Rest unserer Spieler sowie interessierte Zuschauer mittels unsichtbares Theater über mehrere Sehenswürdigkeiten zu den einzelnen Spielstationen, den lebenden Bildern unserer drei Kunstwerke „Begrüßungsmasken, „Krieg und Frieden“ und „Kunst-Bräute“.

Dort bot sich den Zuschauern jeweils eine kurze überraschende Szene. Schließlich mündete das bunte Treiben in einem geordneten Aufmarsch schwarz kostümierter Spieler mit Weißmasken, die sich auf dem großen Platz vor dem Haupteingang zu eindrucksvollen Standbildern zu den Klängen von „Final“ (Ennio Morricone) formierten und bei den zuschauenden Gästen, darunter Schulleiterin Frau Hunzinger, für Gänsehaut sorgten. Nach einem ruhigen, dramatischen und raschen Abtauchen ins Museum, zeigten auch einige Spieler Freudentränen über das gelungene Finale. Stolz, Freude und Erleichterung stand in den Gesichtern anfänglicher Zweifler geschrieben.

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