Tag des Stahls
Kunststiftung Erich Hauser
Projekt: Tag des Stahls – Vortragsreihe, Workshop, Konzert
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Erich Hauser gehört zu den renommiertesten Stahlbildhauern in Deutschland. Er wäre in diesem Jahr 90 Jahre geworden. Aus diesem Anlass fand der Tag des Stahls statt. Stahl, dieses Material der industriellen Moderne, war nach einigen frühen Experimenten mit Beton – sein ausschließlicher Werkstoff. Die Härte, Beständigkeit, Formbarkeit und Glätte des Stahls faszinierten ihn. Vor allem forderte das Material ihn heraus, mit Körperkraft und großem Gestaltungswillen transformierte er das widerständige stählerne Material in geometrisch-abstrakte Formgebilde.
Am Tag des Stahls wurden verschiedene Facetten dieses traditionsreichen Materials in den Fokus gerückt. Wir präsentierten Modelle aus Edelstahl von Erich Hauser, die als Großplastiken realisiert wurden, außerdem zwei Schmuckobjekte von ihm. Objekte aus Edelstahl von Gerhard Link, ehemaliger Werkstattmeister, rundeten die Werkschau ab.
Von der mehrfach preisgekrönten jungen Schmuckgestalterin Kathrin Feulner aus Pforzheim waren Schmuckstücke aus Metall zu sehen. Von allen Ausstellungen waren die Besucherinnen und Besuchern begeistert, vor allem von den harmonischen und anschmiegsamen Formgebilden von Kathrin Feulner, die schön zu tragen sind. Im Rahmen des Workshops für Kinder und Erwachsene mit Monika Broghammer entstanden aus Kupferblech, das ornamental bearbeitet wurde, einfache Alltagsobjekte. Es ist ein faszinierendes Material, mit dem gerne gearbeitet wurde.
Drei Vorträge mit anschließender Diskussionsrunde beleuchteten das Material Stahl unter verschiedenen Aspekten. Gerhard Link stellte ausführlich den technischen Herstellungsprozess der Skulpturen von Erich Hauser anhand von verschiedenen Modellen aus Zinkblech und Edelstahl vor. Rudolf Ketterer, ehemaliger Geschäftsführer von Bucher Stahl in Rottweil, sprach über die industrielle Nutzung von Stahl und betonte, wie eng sie mit Künstlerinnen und Künstlern – früher auch mit Erich Hauser – zusammenarbeiten. Dieter Brunner, Kunsthistoriker und ehemaliger Ausstellungsleiter der Städtischen Museen Heilbronn referierte über die Geschichte der Stahlskulptur mit dem Schwerpunkt auf der Bildhauerkunst des Südwestens.
Die Vortragsreihe wurde begleitet von musikalischen Auftritten des Musikers Jan Heinke. Mit dem Spiel auf seinem selbstgebauten, einzigartigen Stahlcello, einer „Art Zeitlupe für Klang“, wie er selbst sagte, und seinem beeindruckenden Obertongesang, konnte er die Besucherinnen und Besucher in seinen Bann ziehen. Ganz elementare Urklänge waren zu erleben. So wurde der „Tag des Stahls“ rundum zu einem Erfolg. Gerade in diesen Coronazeiten war das vielseitige Kunst-Musik-Ereignis in der Kunststiftung Erich Hauser ein besonderes Highlight. Die Resonanz des Publikums war durchweg sehr positiv.
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Fotos: Walter Zimmerli