25.149 – Reenacting Kulisiewicz
Global Forest e.V.
Projekt: „25.149 – Reenacting Kulisiewicz“ von Daniel Leguy-Madžar
Homepage Global Forest: global-forest.com→
Link zur Veranstaltungswebsite: www.instandsetzung-vs.de→
Die geförderte Arbeit „25.149 – Reenacting Kulisiewicz“ von Daniel Leguy-Madžar wurde innerhalb des mehrtägigen Medienkunstfestivals „Instandsetzung #2 – Mehr Licht. Mehr Kunst. Mehr Mut“ planmäßig präsentiert.
Ziel des Künstlers war es, wie in der Antragsstellung zum Projekt bereits angeführt, eine multimediale Installation zu schaffen, die das Musikstück und die Komposition „Jüdischer Todessang“ des Sängers Aleksander Kulisiewicz (*1918, † 1982) und des Komponisten und Chorleiters, Rosebery d’Arguto (*1890, † 1943) aufgreift sowie als audiovisuelles Reenactment umsetzt.
Um das Projekt zu realisieren, arbeitete Leguy-Madžar sich über drei Monate in veschiedenste Themenbereiche der Schoah-thematisierenden Kunst ein. Er recherchierte zu Kulisiewicz, d’Arguto,
Musik in Konzentrationslagern und dem historischen Hintergrund des „Jüdischen Todessang“. In dieser Phase des Projektes entstand ein beachtliches Netzwerk um den Künstler, in dem er immer wieder neue Offenheit für Unterstützung erfuhr. Nicht zuletzt auch durch Ihre Stiftung. Die meiste Zeit der Recherche und der Konzeptualisierung seiner Arbeit verbrachte der Künstler in der Residenz des Kunstvereins Global Forest in St. Georgen im Schwarzwald. Im Januar 2021 war der Künstler eine Woche in Berlin und arbeitete 4 intensive Tage in der Gedenkstätte Sachsenhausen. Dort wurden Field Recording Samples und Hallraumaufnahmen (Impulsantworten) produziert, die mit dem Gesang Kulisiewiczs als klangliche Grundlage seiner kompositorischen Arbeit dienten. Die musikalische Produktion seiner Arbeit wurde im Tonstudio – Die Klangschärferei – in Villingen-Schwenningen realisiert. Die Visuellen Anteile der Komposition produzierte der Künstler ebenfalls in Villingen-Schwenningen. Die gesamte Installation wurde von Leguy-Madžar mit Unterstützung der Projektpartner*innen vom 12. Bis zum 17. Juni 2021 auf dem Gelände des alten Schlachthofs Schwenningen realisiert. In der Umgebung des Schlachthofgeländes und den dazugehörigen Fabrikhallen der Firma Haller Industriebau fand vom 17. bis zum 20. Juni 2021 das Medienkunstfestival „Instandsetzung #2 – Mehr Licht. Mehr Kunst. Mehr Mut“ statt, welches als Rahmen für die Präsentation der Arbeit „25.149 – Reenacting Kulisiewicz“ diente. In dieser Phase des Projektes wurden die Metallstelen und Aufhängungen für die Installation zusammen mit der Firma Haller angefertigt. Die Projektionsflächen und deren Aufhängungen gebaut und die gesamte, im Vorfeld digital vorbereitete visuelle und auditive Arbeit an die räumlichen Gegebenheiten angepasst und umprogrammiert. Hierfür wurde ein Teil einer Fabrikhalle auf dem Areal mit Folie verdunkelt, die Mehrkanal PA Installiert und eingerichtet, die Installation gebaut und die Projektoren eingerichtet um die Installation am 17.06.2021 den Adressat*innen zugänglich zu machen.
Die Rahmenveranstaltung für die Arbeit war eine Kooperation des Vereins Reservoir e.V., der Hochschule Furtwangen, der Hochschule Reutlingen und der Hochschule für Musik Trossingen. 30 Arbeiten und Performances, sowie die Arbeiten von ca. 50 Studierenden wurden bei Instandsetzung #2 gezeigt. Die Gesamtveranstaltung besuchten ca. 1000 Menschen. Bezogen auf die Arbeit von Daniel Leguy-Madžar kann festgehalten werden, das acht Termine täglich durchgeführt wurden und somit ca. 400 Menschen die Installation gesehen, gehört und erfahren haben. Der Künstler selbst spricht von überwältigender Resonanz und einer beachtlichen Hingabe des Publikums für sein gewähltes Thema und seine herausfordernde Arbeit. Er führte in einem ca. 7-minütigen Impulsvortrag in jeden einzelnen Termin ein und war ebenfalls stets für Rückfragen und die gemeinsame Reflexion mit dem Publikum offen und ansprechbar.