sound_lab. Ein Klanglabor für und mit den Allerkleinsten

Theater Kormoran
Projekt: sound_lab. Ein Klanglabor für und mit den Allerkleinsten
Mehr Informationen: www.theaterkormoran.de →

Projektbeteiligte: Elisa Priester, Caroline Heinemann, Jannis Kaffka
Kooperationspartner: Kita Bünningstedt (Benja Breker, Katrin Holst), DRK-Kindertagesstätte Wanderum (Petra Wiese)

Projektverlauf:

Die Planung und Vorbereitung erfolgte im August und September per Video-Konferenz und Treffen in Hamburg – zentraler Teil dieser Arbeit war die Findung der Kooperations-Kitas, das Kennenlernen der Einrichtungen, der Erzieher:innen und die Absprachen bzgl. Ablauf und Planung. Entgegen unserer ursprünglichen Planung konnten wir – dank der Konzeptionsförderung durch das Land Schleswig-Holstein – zwei Workshop-Wochen in zwei unterschiedlichen Kitas durchführen, statt der einen geplanten Woche. Die dadurch entstandenen Veränderungen der Kalkulation entnehmen Sie dem beiliegenden Kosten- und Finanzplan.

Die Durchführung der sound_labs erfolgte gemäß der im Antrag skizzierten Planung, wobei wir die Reihenfolge der jeweiligen Workshop-Module in den beiden sound_labs variierten. Die künstlerisch-forschende Arbeit mit den Kindern lässt sich unter folgenden Stichpunkten zusammenfassen:

  • Klang und Raum: wir erkunden gemeinsam mit den Kindern, wie ihre Alltagsumgebung klingt, sensibilisieren für das Hören (Hör-Konzerte), sammeln Geräusche und nehmen diese als Tonaufzeichnungen auf, schließen die Augen und raten gemeinsamen woher ein Geräusch kommt und suchen nach Worten, wie es klingt.
  • Klang der Dinge: wir bringen eine Sammlung von Alltagsgegenständen mit (Malerfolie, Backpapier, Vorratsdosen mit Gummibändern, Holz-Eisstiele, etc.). In einer kleinen Performance spielen wir eine kurze Objekt-Theater-Sequenz in der wir Backpapier figürlich beleben und die Unterhaltung zweier Abflussrohre zeigen. Im Kreis sitzend laden wir anschließend ein, in einem Wechsel aus Vorspiel von uns Performerinnen und dem Mitspiel der Kinder, mit den Alltags-Gegenständen zu experimentieren und deren Lautlichkeit zu untersuchen.
  • Klang und Bewegung: wir erzeugen mit Gegenständen aus dem Alltagsraum Klänge und bringen vorbereitete Sounds/Musiken mit und laden die Kinder ein, den Klang, den sie hören in Bewegung zu übersetzen. Eine Bewegungs-Improvisation wird initiiert, in der die Performerinnen die Impulse der Kinder aufgreifen und verstärken, so dass gemeinsame Bewegungsmuster oder figürliche Miniaturen entstehen.
  • Körper und Stimme als Klanginstrument: wir erproben gemeinsam, welche Geräusche wir mit Stimme und Körper erzeugen können, suchen nach Begriffen zur Beschreibung und assoziieren Bedeutungen. Wir bilden Geräusch-Chöre, deren Konzerte die Kinder einander gegenseitig aufführen.
  • Klang und Assoziationen : Wir erfinden gemeinsam Geschichten anhand der Geräusche, die die Kinder gesammelt und aufgezeichnet haben. Die Performerinnen spielen SoundCollagen
    mit Alltagsgegenständen und laden die Kinder ein, zu diesen Klangereignissen zu assoziieren und kleine Geschichten zu erfinden.

Auswertung:

Interessant zu beobachten war, dass das Gehör für die meisten Kinder ein eher unbewusster Sinn ist – der Fokus auf das Hören war ungewohnt und überraschend und benötigte gezielte Methoden der Fokussierung. Dies gelang durch bewusste Aufmerksamkeitslenkung, die sowohl mit theatralen Mitteln (in Vorspiel-Situationen) als auch durch spielerische Anleitungen hergestellt
werden konnte.
Die Kinder haben sich ausdauernd und neugierig mit Klängen beschäftigt, diese gesucht und erforscht. Sie ließen sich durch das Vorspiel der Performerinnen fesseln und haben kleine Szenen und Geräuschkonzerte selbst entwickelt und diese anderen Kindern ihrer Kita-Gruppe vorgespielt. Die Zusammenarbeit mit den Erzieher:innen war durch gegenseitige Offenheit gekennzeichnet und
hat ermöglicht, dass wir in den beiden sound_labs sehr fokussiert mit den Kindern gemeinsam künstlerisch forschend zum Thema Klang arbeiten konnten.

Gummibandmusik; Foto: Benja Breker
Kinder unter der Folie; Foto: Benja Breker
Tonaufnahme; Foto: Benja Breker
Wasser und Ballon; Foto: Benja Breker