Segel setzen – Stadt, Land, Miteinander 2021
Traumschüff-Theatergenossenschaft
Projekt: Segel setzen – Stadt, Land, Miteinander 2021
Allgemeines
Ziele:
Mit “Segel setzen! – Stadt, Land, Miteinander” möchte die Traumschüff geG interdisziplinäre, künstlerische Vermittlungsformate entwickeln mit dem Ziel Zugangsbarrieren zum Theater zu verringern, Aufsuchende, partizipative Formate werden im öffentlichen und halbprivaten Raum insbesondere in Oranienburg und Landkreis OHV angeboten. Es werden Menschen angesprochen, die auf Grund z.B. sprachlicher, körperlicher oder sozialer Hürden erschwerten Zugang zu Kultur haben, Mit der Frage “Was bewegt uns in Stadt/ Land?” liegt der Fokus im 1. Jahr auf Partizipation, Diversity, Demokratischen Mitbestimmungsprozessen, Erschließung eines neuen Publikums und Netzwerks von Kooperationen, der Entwicklung innovativer Verittlungsformate in Pandemiezeiten.
Inhalt konkret:
Mit einer generationsübergreifenden Gruppe wird an der Spielstätte „Theater im Werk“ in Oranienburg eine Rikscha, als urbanes Pendant zum Theaterschiff, bei einem Aktionstag gestaltet. Im Anschluss wird mit wiederholten Eins-zu-Eins-Spazierfahrten (1 TN/ 1 Theatervermittlerin) durch den Ort, eine interaktive, performative Gesprächsführung und die Dokumentation aus der Perspektive der TN selbst (Lomografie-Kamera) die Frage „Was bewegt dich?“ im wahrsten Sinne des Wortes befahren. Es wird der öffentliche Stadtraum erkundet. Dabei spielt vor allen Dingen die Frage der eigenen Gestaltungs-möglichkeit, der persönliche Kontakt trotz Isolation als Voraussetzung für demokratische Prozesse eine große Rolle. Das Format kann im ländlichen Raum OHV und während der gesamten Tour als Spaziergang während der Theater-Tour des Traumschüffs (z.B. Zehdenick) gedoppelt werden. Ein zweites Format nutzt die Rikscha als künstlerische Intervention im Stadtraum Oranienburg. Zwei Theatervermittler*innen laden Open Air zum Spiel, Begegnen und Austausch ein. Mit leicht zugänglichen, interdisziplinären Schreib-, Bewegungs- und Entdeckerspielen zur Frage „Was bewegt dich hier?“ wird es um die Sichtbarkeit von Wünschen im öffentlichen Raum und deren künstlerischen Ausdruck gehen. Beispiele hierfür sind: Mapping von Wünschen mit Straßenmalkreide im Stadtraum, kleine angeleitete Bewegungschoreographie zum Ort, Gedichte zwischen Tür und Angel erfinden, Brainstorming auf dem Segel der Möglichkeiten für ein Theater in Oranienburg. In Online-Workshops werden TN aller Formate zusammen gebracht und generieren weitere Inhalte zum Thema. Insgesamt werden es 11 Veranstaltungen im Jahr 2021. Ergebnisse aller Formate (Fotografien der TN, eine Hörcollage aus Interviews, Texte) fließen in die interaktive Ausstellung am Jahresende im „Theater im Werk“ in Oranienburg ein, die die ländliche und die städtische Perspektive aus dem ersten Jahr zusammen bringen wird. Zum Jahresende wird es die 2. Auflage des MIT & MUT MACH MAGAZINs geben, welches den Prozess des Jahres dokumentiert, ländliche und städtische Perspektiven vereint und zu einfachen künstlerischen Interventionen im öffentlichen Raum mit dem Ziel der Kommunikation und Mitbestimmung anregt.
Personal/ Verantwortlichkeiten:
Lisa Ina Blasche übernahm gemeinsam mit Jana Kühn die künstlerische Leitung des Gesamtprojekts “Segel setzen 2021 – 2023”. Gemeinsam als Tandem entwickeln sie über die Projektlaufzeit 2021 bis 2023 strukturell den Bereich TheaterAKTIV (theaterpädagogischer Bereich der Traumschüff geG) und bauen diesen nachhaltig auf. Dazu gehört: Konzeption Bereich TheaterAKTIV, Teambuilding, Teaminterne Weiterbildung, Kommunikation (intern), Öffentlichkeitsarbeit, Projekt-Konzeption (lang-, mittel- und kurzfristig), Konzeption der einzelnen Vermittlungsformate, Controlling (Finanzen), Fördermittelaquise, Organisation und Durchführung von Vermittlungsformaten, Dokumentation, Koordination Projekt-und Kooperationspartner:innen, Teilnahme an Netzwerkveranstaltungen (regional/ bundesweit).
Als TheaterAKTIV-Team konnten ebenso Meike Kopka-Kleinfelder, Elisabeth Lehmann, Johanna Palliege und Sabine Röseler in der Durchführung der Vermittlungsformate, sowie Myriam Oosterkamp in der Öffentlichkeitsarbeit und weitere Personen in der internen Koordination (Buchhaltung etc.) unterstützen.
Durchführung
Formate:
- Online-Workshops: In zwei Online-Workshops wurde mit jeweils 15 Jugendlichen (16 bis 18 Jahre) zum Thema “Typisch Stadt/ Typisch Land” zwei improvisierte Hörspiele erarbeitet. Dabei wurde die Aufgabe vorab gegeben Fotografien zum Thema einzureichen, die als Grundlage für eine themenorientierte Diskussion dienten.
- RikschaReisen (Eins-zu-Eins): Mit der Rikscha waren wir an verschiedenen Tagen unterwegs in Oranienburg. Dabei konnten wir sowohl spontan TN im öffentlichen Raum ansprechen (z.B. Eröffnungsfest Weltladen Oranienburg) und zu einer künstlerischen Fahrt einladen, als auch verabredete Fahrten nach Anmeldung durchführen. Dabei konnten die insgesamt diversen 20 TN (z.B. Mutter mit Kind, Senior:innen, Mensch mit zugewiesener Behinderung) selbst den Weg bestimmen und persönliche Geschichten in Verbindung mit der Stadt Oranienburg teilen. Während der Fahrt wurden sie angeregt Gedichte (mit Kreide auf die Straße gemalt) im öffentlichen Raum zu hinterlassen und Fotos mit einer Einmalkamera zu machen.
- RikschaReisen (Gruppe): Mit der Rikscha haben wir drei Gruppenworkshops für drei verschiedene Zielgruppen (1. Jugendliche – ca. 30 TN, 2. Menschen mit zugewiesener Behinderung und Betreuer:innen – ca. 40 TN, 3. Senioren tw. mit zugewiesener Behinderung – ca. 30 TN – plus eine Betreuerin der Einrichtung) an drei verschiedenen Orten (Oranienwerk, Caritas-Werkstätten, Seniorenheim Friedrich Weissler) gegeben. Dabei konnten sich die TN verkleiden, aus neuen Rollen heraus Geschichten aus dem Stegreif erfinden und wurden so angeregt neue Perspektiven auf das Thema “in Bewegung sein” einzunehmen. Zudem konnten sie an einer Leinwand niedrigschwellig Erfahrungen und Eindrücke aufmalen, sowie Wünsche und Ideen auf kleinen Segeln im ganzen Raum mappen.
- Spaziergänge (Eins-zu-Eins): Für den ländlichen Raum haben wir das RikschaReisen (Eins-zu-Eins) übersetzt und sind mit vier TN in Strodehne auf drei kreative Spaziergänge gegangen. Dabei lag der Fokus in der Entdeckung des Raumes über alle Sinne (Sehen, Riechen, Fühlen etc.). Die TN konnten ebenso Gedichte im Raum hinterlassen und Wünsche auf kleine Segel mappen.
- Ausstellung: Am Jahresende wurden alle Ergebnisse aus den Formaten in einer eintägigen interaktiven Ausstellung im Oranienwerk ausgestellt. Es nahmen ca. 50 Personen unter Pandemiebedingungen teil. Es gab neun Stationen (Hörstation “Rikscha Eins zu Eins”, Dokumentarfilm “Senioren”, Gesprächspuzzle “Typisch Stadt/ Typisch Land”, Diashow “Beste Momente”, Fotoausstellung “Gedichte mit Kreide”, Mapping Oranienburg, Malstation, Wunschreflexion, Station der Sinne, Verkleidungsstation “Perspektiven”) zum Anschauen und Mitmachen. Die verschiedenen Vermittlingsformate wurden nochmals angeboten. Zudem gab es einen spielerischen Teil für eine große Gruppe nach dem Prinzip “Theater direkt” von Lorenz Hippe. Es wurde zum Abschluss ein Konzert gegeben, welches den informellen Austausch untermalte.
- MIT & MUT MACH Magazin: Es wurde ein zwölfseitiges Magazin in einer Auflage von 750 Stück erstellt mit einer Fotodokumenation der Aktionen aus dem Jahr 2021 und künstlerischen Anregungen sowie kreativen Theater- und Schreibübungen für zu Hause. Das Magazin wurde an verschiedene Kooperationspartner:innen und Bildungsträger:innen kostenlos ausgegeben. Es steht ebenso zum Downlaod auf der Webseite des Traumschüffs bereit.
Kooperationen:
Oranienwerk, Georg-Mendheim-Oberstufenzentrum Oranienburg mit weiteren Standorten im Landkreis OHV, Seniorenzetrum “Friedrich Weisler”, Generation Youth Festival Oranienburg, Jugendbeirat Oranienburg, Koodinatorin für Jugend OHV, Caritas Oranienburg und weitere Partner:innen sozialer Träger im Landkreis OHV und Brandenburg. Kontakte geknüpft für
zukünftige Kooperationen zu: Koordinatorin Migration OHV, Beauftragter für Menschen mit Behinderungen in OHV, Weltladen Oranienburg, KicInn Jugendclub, DRK Jugendclub, Impuls e.V., Kinderschule Eden
Förderer:
Partnerschaft für Demokratie OHV, Plattform Kulturelle Bildung Potsdam Brandenburg, Stiftung Erlebnis Kunst
Herausforderungen, Feedback & Ausblick
Zielgruppen:
Als Ziel hatten wir uns gesetzt möglichst diverse Zielgruppen anzusprechen. Das ist uns sehr gut gelungen. Besonders haben wir angesprochen: Jugendliche, Senior:innen, junge Erwachsene mit Kindern, Kinder, Personen im ländlichen wie auch städtischen Raum, mit und ohne Theatererfahrung, Personen verschiedener Herkünfte. Eine Herausforderung sehen wir eher zeitlich. Gern hätten wir noch mehr Workshops konzipiert für weitere Zielgruppen, da wir dies als “Kennen-Lern-Phase” nutzten. Spannend wird es im Jahr 2022, wenn wir neben der Ansprache weiterer Zielgruppen, die bisherigen Zielgruppen zusammen bringen in gemeinsamen Formaten. Ebenso herausfordernd ist es das Handlungskonzept bezüglich einer möglichst diversen Zielgruppe “Social Justice & Diversity” an das Team von Vermittler:innen in der Praxis weiterzugeben, dass wir für den Bereich TheaterAKTIV aufbauen. So gab es auch hier nicht ausreichend bezahlte Zeit für eine interne Weiterbildung. Dies ist für das Jahr 2022 jedoch schon vorsorglich eingeplant. Ebenso wollen wir die Zielgruppe auf Kinder jüngeren Alters erweitern. Durch die verschiedenen Formate konnten wir ein breites Publikum für unser Arbeit interessieren und mit Interesse an uns binden. Spannend war es die Formate (z.B. RikschaReisen) an die jeweilige Zielgruppe anzupassen. Dafür benötigte es ein sensibles Gespür der Vermittler:innen. Das ist uns gut gelungen. Mit jeder Zielgruppe konnten wir im Gleiches Format Neues entdecken und es dementsprechend erweitern.
Format: Online-Workshops (Tagesworkshop):
In den zwei Online-Workshops konnten wir alltägliche Hürden von Lehrer:innen im Online-Unterricht analysieren (z.B. Kamerabenutzung von TN, Inszenierung im privaten Raum, Partizipation, Motivation, Lockerungsübungen). Auch für uns war dies herausfordernd. So konnten wir kurzfristig und flexibel die Wokshopstruktur umplanen, da wir feststellen konnten, dass die Jugendlichen sich im Kontext Schule nicht sehr gern online selbst darstellen und Berührungsängste mit der Kamera hatten. Die Umplanung wurde gestaltet von einem Improvisationstheater hin zu einem Hörimprovistaionstheater (Hörspiel), welches als Spielformat bei den Jugendlichen sehr gut und innovativ ankam. Es wurden Schüler:innen aus Oranienburg (städtischer Raum) und Zehdenick (ländlicher Raum) im Workshop zusammengebracht.
Feedback Schüler:innen
- Anna S.: “Die online Konferenz war sehr schön und kreativ gestaltet und wurde nie so wirklich langweilig durch die aktive Mitarbeit!”
- Fabian R.: “Ich fand das Projekt im Allgemeinen sehr gut und das Thema Stadt & Land auch sehr interessant, ich fand es auch gut, dass sie weitergemacht haben, auch wenn es mal Probleme mit der Technik gab.”
- Anja S.: “Ich fand den Workshop sehr interessant und informativ. Es ist mal was ganz anderes. Man bewegt und wirkt gleichzeitig mit. Super! Würde gerne vielleicht nochmal sowas machen.”
Format – RikschaReisen ( Eins-zu-Eins/Zwei, in der Gruppe):
Die RikschaReisen haben uns den Bedarf an solch offenen, teilweise spontanen Formaten im Stadtraum gezeigt. Die Rikscha als Intervention im öffentlichen Raum fand bei einem breiten Publikum jeder Altersklasse Anklang. Sie bietet auch für Menschen mit Bewegungsgeinschränkung oder zugewiesener Behinderung die Möglichkeit an einem künstlerischen Format teilzunehmen, das sich mit “Bewegung und Raum” beschäftigt. Das niedrigschwellige Angebot wurde sehr gut angenommen und hat besonders einladende Wirkung. Zudem konnten wir an Orte fahren auf Einladung der TN, die wir nicht kannten und die uns ein Oranienburg und wichtige Themen vor Ort vermittelt haben. Die TN selbst sind in die Rolle der Vermittler:innen eingestiegen und haben diese Herausforderung für sich als positiv erfahren. Mit interaktiven Interviewformaten konnten wir Geschichten der TN sammeln. Die gesammelten Themen und Feedbacks der TN können wir für die Planung zukünftiger Formate, sowie für den Aufbau des Theaters im Werk sehr gut nutzen. Es gibt auch eine große Nachfrage an der Verstetigung des Formats um die Rikscha herum, sowie Nachfrage zur Leihe des Objekts für eigene Projektideen. So konnten wir mit einem auffälligen Objekt anregend wirken und wollen dies auch weiter tun. Gern würden wir auch Verantwortung an TN abgeben bezüglich des Objekts, als ein Objekt, dass ausleihbar und kollektiv nutzbar ist bei gemeinsamer Wartung und Pflege. Wir haben festgestellt, dass es doch sinnvoll und nötig ist die RikschaReisen mit zwei Vermitler:innen zu betreuen um die Herausforderungen eines Vermittlungsformats im öffentlichen Raum zu meistern.So kann eine Person die Vermittlung führen, die andere die Dokumentation tätigen und gleichzeitig straßenverkehrstechnisch absichern. Besonders wertvoll waren die Gruppenworkshops z.B. mit Senior:innen, welche zum größten Teil an Demenz litten. Auch hier konnten wir uns als Vermittler:innen auf die Zielgruppe einstellen und neben unterhaltsamen Momenten gemeinsame, wichtige Themen generieren. Ebenso mit den Jugendlichen konnten eine Brücke zwischen zwei Generationen geschlagen werden. Beim Generation Youth Festival trafen wir auf junge, interessierte Menschen und gingen in den ersten Austausch über Stadt relevante, ortsgebundene Themen wie Diversity, Rassismus und Kulturangebote. Die Rikscha hat hier als Kunstobjekt besonderes Interesse geweckt. Beim Gruppenworkshop mit Menschen mit Behinderung war vor allen Dingen die eigene Mobilität das wichtige Thema. Mit Freude konnten wir feststellen, dass unser Format sowohl für Betreuer:innen als auch für Betreute ein spannendes Angebot war, welches ein gemeinsames Erlebnis schaffte. Das wollen wir gern in Zukunft ausbauen und einen Workshop für diese diverse Zielgruppe entwickeln.
Format – Kreative Spaziergänge (Eins-zu-Eins/Zwei):
Die Spaziergänge haben wir als Pendant zu den urbanen RikschaReisen als Format im ländlichen Raum während der Traumschüff-Tour durchgeführt. Die Fokussierung auf die Sinne war für die TN eine gewinnbringende Erfahrung, wie wir durch Feedback erfahren haben, und hatte beruhigende, sowie eine meditative Wirkung. Die dabei entstanden Gedichte im öffentlichen Raum wurden als Ungewohntes erfahren, aber gleichzeitig sehr positiv angenommen. Im Gegensatz zu den RikschaReisen gab es im ländlichen Raum weniger Verkehr und Herausforderungen die Sicherung der TN betreffend. Als Vermittler:innen konnten wir uns sehr gut auf die einzelnen Elemente und Bedürfnisse konzentrieren. Die TN konnten sich vorher per Telefon zum Spaziergang anmelden. Ausbaufähig ist in bewegteren Gegenden die direkte und spontane Ansprache von Passanten. So können die Spaziergänge sehr spontan als “Pocket-Format” von Vermittler:innen angeboten werden.
Format – Ausstellung:
Zur Ausstellung erschienen unter Pandemiebedingungen ca. 50 Personen im THEATER IM WERK. Präsentiert wurden alle Ergebnisse der verschiedenen Formate über das Jahr (RikschaReisen, Spaziergänge, Gruppenworkshops etc.) sowie Feedbacks zu den Formaten und Wünsche für die Zukunft eines Theaters in Oranienburg. Es gab neun verschiedene Stationen, die verschiedene Sinne ansprachen und Vermittlungsansätze hatten (Malen, Schreiben, Hören, Mitspielen, Sehen, Diskutieren, Fragen stellen, aus dem Stegreif spielen…). Die Ausstellung dauerte 4 h und hatte verschiedenen Teile (Begrüßung, Ausstellungsphase, gemeinsames Spiel in der Gruppe, Konzert, informeller Austausch). Alles, auch das Konzert im Ausstellungsraum, kam sehr gut an. Herausfordernd war die kurze Zeit, in der die Ausstellung konzipiert wurde. Als nicht ganz passend empfanden wir die eintägige Form. So möchten wir im nächsten Jahr die Zeit auf 2 bis 3 Tage ausweiten. Es wurden auch Anfragen von nahegelegenen Schulen gestellt, die gern mit uns als Vermittlung die Ausstellung in Form einen Workshops mit Fokus auf den gestalteten Raum und den gesammelten Themen erfahren hätten. So werden wir im nächsten Jahr das Format “Interaktive Ausstellung” anpassen (zeitlich, inhaltlich) und nach Möglichkeit ausweiten. Es benötigt zudem, um alle Formate erneut zu bedienen mindestens 4 Vermittler:innen und kann als eine Art “Labor für Vermittlungsformate” betrachtet werden. Auch das werden wir bedenken für die Weiterentwicklung.
Format – MIT & MUT MACH Magazin:
Am 20. Dezember 2021 erschien das Magazin in einer Auflage von 750 Stück. Die Ausgabe wurde an verschiedene Träger und Bidlungseinrichtungen versendet und wird im Rahmen des “Segel setzen!”-Jahres 2022 noch weiter verteilt als Inspirationsquelle. Wichtig war es hier zum einen Formate zu dokumentieren in Wort und Bild, aber die Dokumentation ebenso praktisch zugänglich zu machen für alle, die nicht bei den verschiedenen Formaten dabei waren. Die versammelten Ideen sollen Menschen im häuslichen Bereich anregen kreativ zu sein. Entstanden ist die Idee innerhalb der Pandemie und zeigt sich als sehr gut zu verstetigendes Angebot von TheaterAKTIV, welches neue TN und Kooperationen in der Vorstellung unserer Vermittlungsarbeit generieren kann. Das Magazin ist ebenso online abrufbar und kann als Link zum Download verschickt werden. So erreicht es eine Leserschaft weit über 750 hinaus. Herausfordernd ist auch hier der Zeitfaktor. Innerhalb von einer Woche das Magazin zu konzipieren, zu designen und anschließend drucken zu lassen. Es ist jedoch erst am Jahresende möglich zu erstellen um als dokumentierendes Format aller Aktionen dienen zu können. Herausfordernd ist es auch eine Sprache zu finden, die alle ansprechen kann (z.B. Einfach Sprache). Auf die inklusive Konzeption der Sprache wollen wir in Zukunft noch besser acht geben. Das Magazin wollen wir als Best Practice unbedingt weiter verstetigen, allerdings die Redaktion partizipativer (z.B. in einem Workshop) gestalten.
Kooperationen:
Wir konnten neue Kooperationspartner:innen und Interessenten für neue Projektidee gewinnen. Das erweitert unser Netzwerk und schafft neue Ideen für die Zukunft. Herausfordernd ist es mit einer so geringen Stellenzahl die Kooperationspartner:innen auch mit Projekten zu versorgen. So stellen wir fest, dass der Bedarf an kreativem Austausch, einem Theater mit Vermittlungsangebot als auch Weiterbidlungsmöglichkeiten für Multiplikator:innen im pädagogischen und kreativen Bereich sowohl in Oranienburg als auch im ländlichen Raum sehr hoch ist. Als kompetenter Partner hat das Traumschüff hier mit hohen Nachfragen umzugehen, die wir leider zeitlich und finanziell nicht alle befriedigen können.
Teamstruktur:
Strukturell wollen wir, Lisa Blaschke und Jana Kühn, unser Team von TheaterAKTIV weiter ausbauen und schulen in den Vermittlungsansätzen, die wir gemeinsam entwickeln. In der Pandemiezeit war es etwas schwerer Interessenten für das Team zu versammeln und so haben wir uns hauptsächlich dezentral organisiert. Das gab Herausforderungen in der erhöhten digitalen Kommunikation, die wir aber gut meistern konnten. Für die Zukunft wünschen wir uns regelmäßigere Treffen vor Ort, sowie praktische Weiterbildungen und eine Erweiterung unseres Teams durch einen öffentliche Ausschreibung. Dafür besteht aktuell die Herausforderung neue Fördermittelgeber anzuwerben, denn wir würden gern eine weitere Honorarstelle dafür anbieten. Die Fördermittelaquise möchten wir Stück für Stück in den Fundraisingbereich auslagern, sodass das TheaterAKTIV-team mehr Zeit für die Konzeption, praktische Durchführung der Formate, die Dokumentation und die Forschung hat. Es wäre ebenso gut, wenn sich der Bereich TheaterAKTIV als fester Traumschüffbereich verankern könnte. Dafür arbeiten wir im Jahr 2022 zusätzlich zur aktiven Vermittlungsarbeit an einer Art “Manifest” und Handlungsoptionen für Vermittler:innen.