Von Altem Wissen Lernen
Micha Das Bach
Projekt: Von Altem Wissen Lernen – eine interkommunikation mit alten Menschen und Bäumen
Mehr Informationen: eteuwu.blogspot.com →
Sehr geehrte Menschen von der Stiftung Erlebnis Kunst,
vielen Dank, für die Unterstützung des Projektes, welches in der Kulturkirche, Duisburg, präsentieren durfte. Als ArbeitsLAB war es eine offene Form und hat neue Strukturen der Kunstvermittlung eröffnet. Dabei war es mir wichtig, und ist mir trotz der Schwierigkeit innerhalb der Covid Situation, achtsam, dieser Pandemie Rechnung tragend, einen Dialog, auch vor Ort, mit alten Menschen zu gestalten. Danke gilt auch der AWO-Duisburg – hier Frau Klein, die mir den Kontakt zu InterviewPartnerinnen in Duisburg vermittelte. Zum Start habe ich alte menschen per Telefon zu Ihren Erinnerungen an Bäumen befragt. Das war in Deutschland aber auch New York und dort wo die Wlíldfirers Menschen an neue Orte trieben, als Reguees, die aus den Wäldern an die Küsten sind, z.B. California.
Es ist ein spannendes Projekt, was ich gerne fortsetzen möchte und auch die Ergebnisse an weiteren Plätzen präsentieren würde wollen. Es war eine so erlebnisreiche Kommunikation. Wichten den alten Menschen, die während dem Interview auch sich selbst neu erinnerten, und mir z.B den Text von Hermann Hesse. Wanderungen empfahlen, der mit einem anderen Text, den ich seit den 1990zigern immer wieder benutze – über Träumen und Wandern (aus der indischen Mythologie) und erst jetzt bemerkte ich, wie sehr Hesse (seine Mutter war in einer Mission in Indien geboren) seine Narrativen aus diesen Kulturen (er formulierte schon sehr früh für sich eine ‚multikulturellen‘ Identität), dass wurde mir erst jetzt klar, als ich beide Texte auf die Tische legte, verbunden durch die Schmetterlinge -Thema in den Texten – und die Schmetterlingsnetze als Teil der Inszenierung _ was ist Kommunikation und wie entstehen Dialoge, gerade mit alten Menschen, deren Erinnerung stark geprägt ist, durch den Krieg. Mit den gesprächen über Bäume trat ich ein in etwas – was sie schön + sorgenfrei erzählten.
Drei Dinge, mich besonders beeindruckten:
Gerüche der Bäume
zum einen sprachen fast alle von Gerüchen, ich arbeite immer wieder in Environments mit unterschiedlichen Düften, /viele junge Menschen bemerken das nicht, selbst wenn es die Perzeption verändert, z.B. bei einer Popcornmaschine in einem Ausstellungsraum). Sie sprachen darüber, dass man diese Gerüche in der Stadt vermisst oder extra, wenn die Lindenbäume blühen zu der Allee der Linden in die Stadt fährt.
Das Interesse für die Anderen
und dann, dass sie sich für die Stimmen der anderen interessierten und darüber sprachen. Sie fragten mich nicht, aus welchem Lautsprecher ihre Stimme kam.
Die ‚Antworten‘ der Bäume
Was auch – und das würde ich gerne weiter untersuchen – sehr spannend war – dass sich der Sound des Thermini änderte. Das ist der Synthesizer, den ich quasi als ‚transmitter‘ benutzte. Ich spielte ja die Interviews an Bäumen ab, hatte das Therimini angestellt und diesen doppelten Sound aufgenommen. Der Sound den das Therimini wiedergibt und die InterviewStimmen über Bäume. Und beim immer wieder abhören – bemerkt man, die unterschiedlichen Soundwellen/Töne, die das Geräte abgibt. Wenn die Stimmen etwas schönes sagten – die Sounds höher und längerwelliger waren als bei Passagen, wo die Stimmen von abholzen sprachen. Das war sehr spannend.
Vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit, dass ich hier weiter arbeiten kann und diese quasi künstlerische-Forschung finanziert bekommen könnte. Die Präsentation in der aktuellen Pandemie war schwierig. Die Internetpräsentation muss ich noch nacharbeiten und die Sounds anderes ‚anordnen‘. Die Finanzierung eines Komponisten war, weil einige Anträge abgelehnt wurden, nicht zu realisieren. Aber da ich selbst ja mit Sound und Loops arbeite, war auch dieser unbearbeitete Sound gut (vielleicht sogar spannender?).
Ihnen vielen Dank, dass Sie Kunst fördern und Projekte die andere Wege gehen.