SCHATTENKIND
eva baumann tanz/produktionen
SCHATTENKIND ein Tanz-/Figurentheaterstück für junges Publikum und Vermittlung für Kinder und Jugendliche zum Thema Nähe und Distanz
Weiterführende Informationen:
→ www.evabaumann.art/de/schattenkind-de
→ blomst.art/schattenkind/
SCHATTENKIND
ein Tanz-/Figurentheaterstück für junges Publikum
und Vermittlung für Kinder und Jugendliche zum Thema Nähe und Distanz
Das Tanz- und Figurentheaterstück SCHATTENKIND, das ursprünglich für ein Erwachsenenpublikum das Tabuthema mütterliche Gewalt im Spannungsfeld zur Mutterliebe verhandelt, wurde von der Tänzerin und Choreografin Eva Baumann für Kinder und Jugendliche als 30-minütiges Bühnenstück adaptiert. In Kooperation mit der BLOMST! gUG Stuttgart und der in Gewaltprävention erfahrenen Pädagogin und somatisch-systemischen Therapeutin Janina Ulmer entwickelte das Team ein Vermittlungs- und Workshopformat, bei dem sich Kinder und Jugendliche ihrem Alter gerecht mit dem Thema Nähe und Distanz auseinandersetzen konnten. Die Vermittlung bestand aus einem performativen Teil – der Vorstellung des Bühnenstückes – und einem partizipativen Teil – einem Workshop sowie Vor- und Nachgesprächen. Für die kindgerechte und kürzere Version der Choreografie hat Eva Baumann das Spiel zwischen der menschengroßen Puppe und der Tänzerin noch mehr in den Fokus gerückt und spielerisch-leicht das Thema Annäherung und Abweisung dargestellt und getanzt.
Die Entscheidung, das Augenmerk thematisch auf „Grenzerfahrungen“ zu legen, worin es um Nähe und Distanz im Allgemeinen geht, lag in der Zielgruppe begründet und dem Umstand, dass es potenziell von Gewalt betroffene Kinder nicht retraumatisieren sollte. Dies hat im weiteren Verlauf größere Spielräume und eine spielerische Herangehensweise eröffnet, ohne die ursprüngliche Idee zu verlieren: Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren für das eigene Sich-Abgrenzen. Ein Gespür für eigene Befindlichkeiten zu entwickeln und zu signalisieren, wenn eine Annäherung sich nicht gut anfühlt.
Die Workshopelemente mit den Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen etwa 8 und 16 Jahren beinhalteten Bewegungsspiele, die choreografische Elemente aus dem Bühnenstück aufgriffen sowie körperwahrnehmungsgestützte Übungen. Für das visuelle Wahrnehmen und Nachahmen von Bewegung wurde mit Zeichenpuppen gearbeitet, ergänzt durch Gesprächsrunden und/oder einer malerischen Herangehensweise.
Pandemiebedingt erstreckte sich das Projekt zwischen Juli 2021 und Ende Mai 2022. Beteiligte Schulen waren im Juli 2021 drei Schulen mit fünf Schulklassen in Böblingen. Kooperationen fanden statt mit der Paul-Lechler-Schule, der Ludwig-Uhland-Schule und der Max-Planck-Schule. Es wurde mit zwei Vorbereitungsklassen (entspricht in etwa der 1./2. Klasse), zwei 4. Klassen und einer 10. Klasse gearbeitet und erreichte insgesamt etwa 120 Schüler:innen. Die Kooperation wurde von Janina Ulmer koordiniert und mit Eva Baumann zusammen durchgeführt. Im Januar 2022 konnte das Projekt – gekoppelt an Aufführungen im Theaterhaus Stuttgart – mit Schulklassen der Stufe 3, 4 6, und 8 der Helene-Fernau-Horn-Schule Stuttgart mit etwa 65 Kindern gestaltet werden. Die Kooperation wurde von der BLOMST! gUG koordiniert und durchgeführt. Der Besuch der Schulklassen im Theater stellte nach vielen Monaten Pandemie noch einmal ein ganz besonderes Erlebnis dar.
Das Projekt fand Ende Mai 2022 mit einer Einladung zum Katholikentag mit einer eigens hergestellten Filmversion des Kinderstückes für das Programm „Kinderstärke(n)“ seinen vorläufigen Abschluss.